Brat_OK
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Da mir das Forum schon oft weitergeholfen hat..... Ich auch noch keine Anleitung zum Überholen der Bremszangen gefunden habe und es doch immer mal wieder Thema ist, hab ich mir heute mal die Zeit genommen eine Anleitung inkl. Bilder zu erstellen.
Eins Vorweg....
Das ist nur meine persönliche Vorgehensweise. So überhole ich meine Zangen. Wer etwas zu verbessern hat oder ähnliches soll´s dann einfach schreiben.
Vorarbeit:
1.) Zu Beginn die Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter absaugen (So erspart man sich etwas die Sauerei)
2.) Die Zangen abschrauben. Dazu die Schrauben an den Bremsleitungen und Gabelfüßen lösen. Anschließend die Zangen abnehmen. (Die gelösten Leitungen mit einem kleinen Tütchen einwicklen)
Zerlegen:
1.) Die Entlüfterschraube samt Kappe abschrauben. (SW8)
2.) Die 2 Stifte für die Bremsbeläge ausbauen. Bremsbeläge herausnehmen.
3.) Die 3 Torx - Gehäuseschrauben herausschrauben und die Hälften trennen. Dabei auf die kleine Dichtung achten. (siehe Bilder)
4.) Federblech abnehmen.
5.) Mit einer Bremskolbenzange die Kolben aus dem Gehäuse ziehen. (Am besten in nen Lappen einwickeln und dann in den Schraubstock einspannen.)
6.) Nun mit einem ganz kleinen, flachen Schraubenzieher oder Haken die Dichtungen im Gehäuse entfernen. Pro Kolben sind es 2 Dichtungen. Eine "Staubdichtung" (oben, klein) und eine Rechtecksdichtung (unten, groß).
Sprich ihr müsst ingesamt 16 Dichtungen entnehmen inkl. der kleinen Dichtung für die Gehäusehälften. (oben bereits beschrieben).
Reinigen:
1.) Die Gehäusehälften, Bremskolben, Federblech, Entlüfterschraube, Gleitstifte etc. in warmes Spülwasser geben und etwas einweichen.
2.) Anschließend alles mit einer weichen Zahnbürste gründlich reinigen. Besonder´s wichtig sind hier die Sitze der Dichtungen im Gehäuse. Hier kann sich bei schlechter Wartung Grint und andere Ablagerungen absetzen.
3.) Optional, aber empfehlenswert:
Wer die Möglichkeit hat reinigt im Anschluss die Teile noch per Ultraschallgerät. Hab ich mir hier an dieser Stelle gespart. Geht ja um´s Bildmaterial.
4.) Nach der Reinigung die Teile alle nochmal mit warmen Wasser abspülen und im Anschluss per Druckluft trocken blasen. (Hierbei auch gründlich in alle Bohrungen)
Wer keine Druckluft hat einfach über Nacht trocknen lassen.
Zusammenbau:
Dichtungssatz neu kaufen!!!
1.) Als erstes alle Dichtungen und auch die Bremskolben mit ATE Bremszylinderpaste bestreichen. (Bei den Kolben nur die Lauffläche einfetten)
2.) Die Dichtungen in´s Gehäuse einsetzen. Hierbei auf die richtige Größe achten. Dichtungen dabei nicht verdrehen etc.
3.) Danach die Bremskolben gerade einsetzen und in das Gehäuse drücken. Muss ohne großen Kraftaufwand funktionieren!!!.
4. Federblech und Dichtring für die Gehäusehälften einsetzen.
5.) Zangenhälften zusammenfügen und die Gehäuseschrauben mit einem Tropfen Loctite mittelfest anziehen (22Nm).
Ich verwende hier hochfeste Schrauben 12.9. (M8 x 40, Erklärung unten)
6.) Entlüfterschraube und. Gleitstifte inkl. Bremsbeläge montieren.
Abschluss:
Nun die Bremszangen wieder am Moped montieren. (Sattelschrauben und Hohlschrauben für die Bremsleitungen.)
Die Kupferdichtringe an den Bremsleitungen ersetzen.!!!
Danach noch die Bremse (Pumpe inkl. Zangen) entlüften und eine Dichtigkeitsprüfung durchführen.
Warum andere Gehäuseschrauben?
Hochfeste Schrauben(12.9 M8x40) sorgen dafür dass sich die Gehäusehälften bei starker Belastung nicht so stark dehnen. So kann kostengünstig die Standfestigkeit der Bremse erhöht werden.
Noch eine kleine Anmerkung.
Ich finde das eine einwandfrei gewartete Bremse ein absolutes Muss am Motorrad ist.
Sprich jeden Winter wird die Zange "abgeschraubt" und die Kolben mit Spülmittel/warmen Wasser gereinigt und gefettet.
Nur so bleiben die Kolben leichtgängig und die Bremse standfest.
Schlecht gepflegte Bremszangen haben nicht selten das Problem das sie in heißem und kaltem Zustand schlecht drehen (Schleifendes Vorderrad)
Erhöhter Belagverschleiß, verzogene Bremsscheiben, verglaste und schräg abgefahrene Beläge, wandernder Druckpunkt oder eine im schlimmsten Fall nicht mehr sauber lösende Bremse will bestimmt keiner haben.
Die Bremse zu warten ist bei sauberer und gewissenhafter Arbeitsweise nicht schwierig und auch nicht teuer. Erst wenn die Bremsscheiben den Geist aufgeben muss man tiefer in die Tasche greifen.
Gruß
Eins Vorweg....
Das ist nur meine persönliche Vorgehensweise. So überhole ich meine Zangen. Wer etwas zu verbessern hat oder ähnliches soll´s dann einfach schreiben.
Vorarbeit:
1.) Zu Beginn die Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter absaugen (So erspart man sich etwas die Sauerei)
2.) Die Zangen abschrauben. Dazu die Schrauben an den Bremsleitungen und Gabelfüßen lösen. Anschließend die Zangen abnehmen. (Die gelösten Leitungen mit einem kleinen Tütchen einwicklen)
Zerlegen:
1.) Die Entlüfterschraube samt Kappe abschrauben. (SW8)
2.) Die 2 Stifte für die Bremsbeläge ausbauen. Bremsbeläge herausnehmen.
3.) Die 3 Torx - Gehäuseschrauben herausschrauben und die Hälften trennen. Dabei auf die kleine Dichtung achten. (siehe Bilder)
4.) Federblech abnehmen.
5.) Mit einer Bremskolbenzange die Kolben aus dem Gehäuse ziehen. (Am besten in nen Lappen einwickeln und dann in den Schraubstock einspannen.)
6.) Nun mit einem ganz kleinen, flachen Schraubenzieher oder Haken die Dichtungen im Gehäuse entfernen. Pro Kolben sind es 2 Dichtungen. Eine "Staubdichtung" (oben, klein) und eine Rechtecksdichtung (unten, groß).
Sprich ihr müsst ingesamt 16 Dichtungen entnehmen inkl. der kleinen Dichtung für die Gehäusehälften. (oben bereits beschrieben).
Reinigen:
1.) Die Gehäusehälften, Bremskolben, Federblech, Entlüfterschraube, Gleitstifte etc. in warmes Spülwasser geben und etwas einweichen.
2.) Anschließend alles mit einer weichen Zahnbürste gründlich reinigen. Besonder´s wichtig sind hier die Sitze der Dichtungen im Gehäuse. Hier kann sich bei schlechter Wartung Grint und andere Ablagerungen absetzen.
3.) Optional, aber empfehlenswert:
Wer die Möglichkeit hat reinigt im Anschluss die Teile noch per Ultraschallgerät. Hab ich mir hier an dieser Stelle gespart. Geht ja um´s Bildmaterial.
4.) Nach der Reinigung die Teile alle nochmal mit warmen Wasser abspülen und im Anschluss per Druckluft trocken blasen. (Hierbei auch gründlich in alle Bohrungen)
Wer keine Druckluft hat einfach über Nacht trocknen lassen.
Zusammenbau:
Dichtungssatz neu kaufen!!!
1.) Als erstes alle Dichtungen und auch die Bremskolben mit ATE Bremszylinderpaste bestreichen. (Bei den Kolben nur die Lauffläche einfetten)
2.) Die Dichtungen in´s Gehäuse einsetzen. Hierbei auf die richtige Größe achten. Dichtungen dabei nicht verdrehen etc.
3.) Danach die Bremskolben gerade einsetzen und in das Gehäuse drücken. Muss ohne großen Kraftaufwand funktionieren!!!.
4. Federblech und Dichtring für die Gehäusehälften einsetzen.
5.) Zangenhälften zusammenfügen und die Gehäuseschrauben mit einem Tropfen Loctite mittelfest anziehen (22Nm).
Ich verwende hier hochfeste Schrauben 12.9. (M8 x 40, Erklärung unten)
6.) Entlüfterschraube und. Gleitstifte inkl. Bremsbeläge montieren.
Abschluss:
Nun die Bremszangen wieder am Moped montieren. (Sattelschrauben und Hohlschrauben für die Bremsleitungen.)
Die Kupferdichtringe an den Bremsleitungen ersetzen.!!!
Danach noch die Bremse (Pumpe inkl. Zangen) entlüften und eine Dichtigkeitsprüfung durchführen.
Warum andere Gehäuseschrauben?
Hochfeste Schrauben(12.9 M8x40) sorgen dafür dass sich die Gehäusehälften bei starker Belastung nicht so stark dehnen. So kann kostengünstig die Standfestigkeit der Bremse erhöht werden.
Noch eine kleine Anmerkung.
Ich finde das eine einwandfrei gewartete Bremse ein absolutes Muss am Motorrad ist.
Sprich jeden Winter wird die Zange "abgeschraubt" und die Kolben mit Spülmittel/warmen Wasser gereinigt und gefettet.
Nur so bleiben die Kolben leichtgängig und die Bremse standfest.
Schlecht gepflegte Bremszangen haben nicht selten das Problem das sie in heißem und kaltem Zustand schlecht drehen (Schleifendes Vorderrad)
Erhöhter Belagverschleiß, verzogene Bremsscheiben, verglaste und schräg abgefahrene Beläge, wandernder Druckpunkt oder eine im schlimmsten Fall nicht mehr sauber lösende Bremse will bestimmt keiner haben.
Die Bremse zu warten ist bei sauberer und gewissenhafter Arbeitsweise nicht schwierig und auch nicht teuer. Erst wenn die Bremsscheiben den Geist aufgeben muss man tiefer in die Tasche greifen.
Gruß
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