Moin,
ohne jetzt den Anspruch einer vollumfänglichen Berichterstattung zu generieren, möchte ich euch kurz einen Ausblick auf die bis dato mögliche Konsequenz des neu verabschiedeten Urheberrechtsgesetzes geben.. was bedeutet das für uns?
Hier habt ihr einen Link zu der Richtlinie: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-8-2018-0245-AM-271-271_DE.pdf?redirect
Ich belege jetzt nicht alles mit Links, ließt eh keine Sau - wir sind ein Mopped-Forum! Aber dadurch seid ihr zumindest im Bilde, was ggfs. mal problematisch werden könnte.
Ziel der neuen Urheberrechtsrichtlinie (geiles Wort) war eine bessere Vergütung von Contentcreator..n.. maßgebliche Antreiber der ganzen Sache sind, wie so oft, exemplarisch Großkonzerne, Lobbyisten und die GEMA gewesen.. Hintergrund ist natürlich, dass diese massiv! an den gewünschten und neu in Aussicht gestellten veränderten Rahmenbedingungen mitverdienen.
Dem gegenüber standen die Interessen des "offenen Internets", "Zensurgedanken" wurden laut, Uploadfilter sind reale gewünschte Konstrukte, die technisch nicht umsetzbar sind, ohne das Internet in der aktuellen Form faktisch lahm zu legen - und letztlich: die wirklichen Schmutzbuckel kriegste mit den Maßnahmen eh nicht. Die vielerlei zitierten dramatischen Urheberrechtsverstöße und die dadurch nicht generierten Gewinne sind allenfalls hypothethische Konstrukte, welche auf keiner empirischen Grundlage beruhen. Selbst auf konkrete Nachfrage bei sachberührten Politikern durch den RA Solmecke via Twitter blieb die politisch angefragte Person eine Antwort schuldig und lenkte mit Allgemeinfloskeln von der Sache ab und stellte den Umstand als hinzunehmenden Fakt dar (auch auf mehrmalige Nachfrage).
Also: Man will mehr Geld, um die Künstler geht es wahrscheinlich irgendwo in tertiärer Hinsicht vielleicht auch... möglicherweise... wird sich zeigen.
Begleitet wurde das alles durch bewusste Desinformation, Ausgestaltungen und Inhalt des Entwurfs wurden geheim gehalten (inwieweit das mit allerorts gewünschten und geforderten Transparenz irgendwie in Einklang zu bringen ist, erschließt sich mir als junger Mann aber auch nicht so recht..), Demonstranten wurden als "gekauft" diffamiert (politische Schlammschlacht incomming..), die ganzen empörten Bürger, welche auf einmal politisches Engagement zeigten und ihre politischen Vertreter anschrieben wurden als "Bots" bezeichnet.. und .. und .. und ...
Alles in allem, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich jeden Tag drei Stunden herzliche Satire-Pointen dafür formulieren können, und wäre mit dem Verkauf an Extra3 und die WochenShow wahrscheinlich Millionär geworden...
Zurück zum eigentlichen Thema: Das Ding ist beschlossene Sache, die EU-Richtlinie ist angenommen worden ("Entschuldigung, wir haben soviel heute abgestimmt - wir haben uns da verklickt!!" ..Bitte sprecht euch das laut im Duktus von Serdar Sumuncu vor.. :lol27: hochgezahlte Politiker und so belastbar wie eine Stubenfliege).
Was passiert jetzt also genau..?
Artikel 13/17 legen juristisch maximal interpretierbar fest, dass Ich "nach Maßgabe hoher branchenüblicher Standards für die berufliche Sorgfalt alle Anstrengungen" unternehmen muss, dass keine urheberrechtlich geschützten Werke verbreitet werden können, ohne im Vorfeld mit den Rechteinhabern ein Agreement getroffen zu haben. Das bedinge, dass man eine globale Datenbank mit ALLEN Werken der Welt hätte.
Das ist übrigens der berühmte Uploadfilter.
Über Artikel 6 wollen Sie bei einmaligen festgestellten und angemahntem Verstoß ebenfalls eine Zensur verpflichtend vorschalten, um Terrorpropaganda zu verhindern oder zumindest einzudämmen. Finde ich prinzipiell total gut! Aber der einzige, der hier Terror macht ist ab und an meine Tochter. In diesem Zusammenhang: schreibt hier irgendeiner irgendeinen terrorbezogenen Mist, der in irgendeinerweise glorifizierend oder sonstirgendwie als abweichend im Zusammenhang mit diesen schrecklichen Dingen steht, bitte ich um umgehende Meldung. Wir prüfen das und bringen es umgehend zur Anzeige. Ich hab sowohl darauf keine Lust, als auch nicht auf die angedrohten Rechtsfolgen aus dem Artikel 6. Ich sehe hier aber auch keine Gefahr dafür.
Artikel 6:
Und wie sieht es jetzt für uns aus?
Noch ist alles in Ordnung... aber die juristische Auslegung beginnt ja auch erst in knapp zwei Jahren:
In Artikel 2 (6) steht sinngemäß unter Begriffsbestimmungen die besondere Art von Internetdiensten definiert, welche sich als Diensteanbieter für das Teilen von Online-Inhalten auszeichnet.
Nur für diese gelten die Bestimmungen des Artikels 17 zu Uploadfiltern. Dazu zählt jeder Dienst,
Wenn ich mich daran entlanghangele:
Die neue Richtlinie muss zunächst innerhalb der nächsten zwei Jahre in nationales Recht umgewandelt werden (ein Schelm, wer denkt, dass das sehr schnell angeschoben wird). Bis dahin hat die Richtlinie keine juristische mit Rechtsfolgen behaftete Wirkung und stellt somit keine Relevanz für mich dar.
Es bleibt also spannend! Noch dazu, wenn man bedenkt, dass nun endgültig ein politisches Interesse bei der jungen Generation geweckt wurde und die haben festgestellt, dass sie im Rahmen einer immer mehr eingeforderten Selbstständigkeit faktisch "demokratisch" ver..natzt wurden...
Ich hab mir einen sehr großen Vorrat an Popcorn geholt und bin sehr gespannt.. das wird eine Riesengaudi. :happy1:
PS: Ich hab vor Jahren mal für 50 Mark auf dem Mond ein Grundstück gekauft. Stell ich den Server halt da auf. Da gibts in zwei Jahren bestimmt durchgängig stabiles Internet via 5G, im Gegensatz zum Sauerland. :gamer3:
ohne jetzt den Anspruch einer vollumfänglichen Berichterstattung zu generieren, möchte ich euch kurz einen Ausblick auf die bis dato mögliche Konsequenz des neu verabschiedeten Urheberrechtsgesetzes geben.. was bedeutet das für uns?
Hier habt ihr einen Link zu der Richtlinie: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-8-2018-0245-AM-271-271_DE.pdf?redirect
Ich belege jetzt nicht alles mit Links, ließt eh keine Sau - wir sind ein Mopped-Forum! Aber dadurch seid ihr zumindest im Bilde, was ggfs. mal problematisch werden könnte.
Ziel der neuen Urheberrechtsrichtlinie (geiles Wort) war eine bessere Vergütung von Contentcreator..n.. maßgebliche Antreiber der ganzen Sache sind, wie so oft, exemplarisch Großkonzerne, Lobbyisten und die GEMA gewesen.. Hintergrund ist natürlich, dass diese massiv! an den gewünschten und neu in Aussicht gestellten veränderten Rahmenbedingungen mitverdienen.
Dem gegenüber standen die Interessen des "offenen Internets", "Zensurgedanken" wurden laut, Uploadfilter sind reale gewünschte Konstrukte, die technisch nicht umsetzbar sind, ohne das Internet in der aktuellen Form faktisch lahm zu legen - und letztlich: die wirklichen Schmutzbuckel kriegste mit den Maßnahmen eh nicht. Die vielerlei zitierten dramatischen Urheberrechtsverstöße und die dadurch nicht generierten Gewinne sind allenfalls hypothethische Konstrukte, welche auf keiner empirischen Grundlage beruhen. Selbst auf konkrete Nachfrage bei sachberührten Politikern durch den RA Solmecke via Twitter blieb die politisch angefragte Person eine Antwort schuldig und lenkte mit Allgemeinfloskeln von der Sache ab und stellte den Umstand als hinzunehmenden Fakt dar (auch auf mehrmalige Nachfrage).
Also: Man will mehr Geld, um die Künstler geht es wahrscheinlich irgendwo in tertiärer Hinsicht vielleicht auch... möglicherweise... wird sich zeigen.
Begleitet wurde das alles durch bewusste Desinformation, Ausgestaltungen und Inhalt des Entwurfs wurden geheim gehalten (inwieweit das mit allerorts gewünschten und geforderten Transparenz irgendwie in Einklang zu bringen ist, erschließt sich mir als junger Mann aber auch nicht so recht..), Demonstranten wurden als "gekauft" diffamiert (politische Schlammschlacht incomming..), die ganzen empörten Bürger, welche auf einmal politisches Engagement zeigten und ihre politischen Vertreter anschrieben wurden als "Bots" bezeichnet.. und .. und .. und ...
Alles in allem, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich jeden Tag drei Stunden herzliche Satire-Pointen dafür formulieren können, und wäre mit dem Verkauf an Extra3 und die WochenShow wahrscheinlich Millionär geworden...
Zurück zum eigentlichen Thema: Das Ding ist beschlossene Sache, die EU-Richtlinie ist angenommen worden ("Entschuldigung, wir haben soviel heute abgestimmt - wir haben uns da verklickt!!" ..Bitte sprecht euch das laut im Duktus von Serdar Sumuncu vor.. :lol27: hochgezahlte Politiker und so belastbar wie eine Stubenfliege).
Was passiert jetzt also genau..?
Artikel 13/17 legen juristisch maximal interpretierbar fest, dass Ich "nach Maßgabe hoher branchenüblicher Standards für die berufliche Sorgfalt alle Anstrengungen" unternehmen muss, dass keine urheberrechtlich geschützten Werke verbreitet werden können, ohne im Vorfeld mit den Rechteinhabern ein Agreement getroffen zu haben. Das bedinge, dass man eine globale Datenbank mit ALLEN Werken der Welt hätte.
Das ist übrigens der berühmte Uploadfilter.
Über Artikel 6 wollen Sie bei einmaligen festgestellten und angemahntem Verstoß ebenfalls eine Zensur verpflichtend vorschalten, um Terrorpropaganda zu verhindern oder zumindest einzudämmen. Finde ich prinzipiell total gut! Aber der einzige, der hier Terror macht ist ab und an meine Tochter. In diesem Zusammenhang: schreibt hier irgendeiner irgendeinen terrorbezogenen Mist, der in irgendeinerweise glorifizierend oder sonstirgendwie als abweichend im Zusammenhang mit diesen schrecklichen Dingen steht, bitte ich um umgehende Meldung. Wir prüfen das und bringen es umgehend zur Anzeige. Ich hab sowohl darauf keine Lust, als auch nicht auf die angedrohten Rechtsfolgen aus dem Artikel 6. Ich sehe hier aber auch keine Gefahr dafür.
Artikel 6:
Und wie sieht es jetzt für uns aus?
Noch ist alles in Ordnung... aber die juristische Auslegung beginnt ja auch erst in knapp zwei Jahren:
In Artikel 2 (6) steht sinngemäß unter Begriffsbestimmungen die besondere Art von Internetdiensten definiert, welche sich als Diensteanbieter für das Teilen von Online-Inhalten auszeichnet.
Nur für diese gelten die Bestimmungen des Artikels 17 zu Uploadfiltern. Dazu zählt jeder Dienst,
"bei dem der Hauptzweck bzw. einer der Hauptzwecke darin besteht, eine große Menge an von seinen Nutzern hochgeladenen, urheberrechtlich geschützten Werken oder sonstigen Schutzgegenständen zu speichern und der Öffentlichkeit Zugang hierzu zu verschaffen, wobei dieser Anbieter diese Inhalte organisiert und zum Zwecke der Gewinnerzielung bewirbt".
Wenn ich mich daran entlanghangele:
- Hauptzweck: Speicherung einer großen Menge von urheberrechtlich geschützten Werken: Nein
- Öffentlichkeit Zugang verschaffen: Ja
- Anbieter organisiert die Inhalte: Ja
- Zum Zwecke der Gewinnerzielung: Nein
- Bewirbt: Nein
Die neue Richtlinie muss zunächst innerhalb der nächsten zwei Jahre in nationales Recht umgewandelt werden (ein Schelm, wer denkt, dass das sehr schnell angeschoben wird). Bis dahin hat die Richtlinie keine juristische mit Rechtsfolgen behaftete Wirkung und stellt somit keine Relevanz für mich dar.
Es bleibt also spannend! Noch dazu, wenn man bedenkt, dass nun endgültig ein politisches Interesse bei der jungen Generation geweckt wurde und die haben festgestellt, dass sie im Rahmen einer immer mehr eingeforderten Selbstständigkeit faktisch "demokratisch" ver..natzt wurden...
Ich hab mir einen sehr großen Vorrat an Popcorn geholt und bin sehr gespannt.. das wird eine Riesengaudi. :happy1:
PS: Ich hab vor Jahren mal für 50 Mark auf dem Mond ein Grundstück gekauft. Stell ich den Server halt da auf. Da gibts in zwei Jahren bestimmt durchgängig stabiles Internet via 5G, im Gegensatz zum Sauerland. :gamer3: